Dienstag, 2. Mai 2017

Ein kleiner Gedankenausflug zu den Hintergründen der aktiven Lebensbegleitung

 

Wir werden täglich mit einer unüberschaubaren Menge an Informationen überflutet. Die Zahl der überforderten Menschen, der depressiv Erkrankten und der mit Burnout steigt rapide an. Es reagieren schon unserer Krankenversicherer darauf: die Studien zur Suche nach den Ursachen nehmen zu. Die Forschung hat bereits in mehreren internationalen Publikationen bestätigt, dass unsere Wahrnehmung, sowie unsere Verarbeitungsfähigkeit durch diese aufgenommenen Informationen massiv überfordert ist. Die Folgen können sich als „Kurzschlüsse“ innerhalb unseres Seins bemerkbar machen, wie z. B.:

 

Nervosität, schlechter Schlaf, Konzentrationsschwäche, Vergesslichkeit, Essstörungen, große Gewichtsschwankungen (sowohl starke Reduktion, als auch starke Gewichtszunahme), erhöhte Suchtbereitschaft: von A, – wie Alkohol, über C – wie chemische Stoffe, D – wie Drogen, bis Z – wie Zigaretten. Wahrscheinlich könnte man das komplette Alphabet nach diesem Prinzip füllen. Weitere Hinweise sind erhöhte, krankheitsbedingte Arbeitsausfälle, erhöhte, gar neue Allergieerkrankungen, stark reduzierte Belastbarkeit – ganz gleich, ob auf psychischer oder physischer Ebene.

 

Lange speisen wir diese offensichtlichen Veränderungen noch ironisch ab: „Damals, als ich noch jung war, da machte ich so was noch mit links!“ Betrachten wir das Ganze etwas genauer, müssen wir uns zwar eingestehen, dass uns der Fortschritt der Medizin älter werden lässt. Wir selber aber durch die zunehmend belastenden Lebensbedingungen dafür sorgen, dass wir zunehmend weniger Spaß am älter werden haben.

„Panta rei “ sagte einst Heraklit – alles fließt

Wenn wir an „der einen Schraube“ drehen (Informationsüberflutung), dann müssen wir die Gegenschraube ebenfalls betätigen, um das Gleichgewicht unseres Überlebens zu erhalten. Vergessen wir die „Gegenschraube“, drehen wir die Spannung immer höher, bis sie reißt. Oft mit einem großen Knall. Im menschlichen Zusammenhang sind dies dann die völlig unerwarteten Herzinfarkte, Schlaganfälle, die großen Erkrankungen, Scheidungen, Arbeitsverluste, Misserfolge oder Unfälle. Sie verändern unser Leben von Grund auf, vorausgesetzt wir überleben sie überhaupt.

 

Die Fülle an Informationen, die auf uns einprasselt, fordert zunehmend höhere Reize, um so unser menschliches System überhaupt zu erreichen. Das macht sich in alltäglichen Situationen bemerkbar, wie in der akustischen Lautstärke, mit der wir uns permanent beschallen lassen. Wir schaffen es kaum mehr, einfach in der Natur zu verweilen, nichts zu tun, die Stille zu genießen. Wir lassen uns 24/ 7 von Smartphones, Facebook, iPods, Twitter etc. in den Bann ziehen. Unsere Gesellschaft hat in den letzten 25 Jahren ihre Grundsätze komplett verändert. Wir sitzen nebeneinander und kommunizieren miteinander über SMS und WhatsApp – Computer und Internet sei Dank?

 

Der Mensch braucht Herausforderungen und Veränderungen, um weiter zu kommen, um sich weiter zu entwickeln. Dabei dürfen wir uns als Menschen nur nicht vergessen, sondern uns als Menschen auch leben. Den Umgang mit den technischen Optionen dabei bewusst neu erlernen. Oft braucht es hierfür Hilfe von außen. Diese Starthilfe ist die aktive Lebensbegleitung, von der ersten Umstellungsphase bis hin zur eigenen Sicherheit. In Notsituationen jederzeit abrufbar. Das ist das Prinzip der aktiven Lebensbegleitung aus meiner ganzheitlichen Sicht. Und so schließt sich der Kreis. Denn die aktive Lebensbegleitung ist der erste Impuls auf diesem neuen Weg etwas zum Positiven hin zu verändern. Das „Ich“ aktiv wahrzunehmen, es in den eigenen Mittelpunkt zu stellen, um sich in seinem Leben wieder wohl zu fühlen, gesund und glücklich in die Zukunft zu blicken.